IN ARBEIT

Mit Beiträgen von Ana Almerum, Hannah Becher, Leïla Benbaouche, Julia Bergaue, Andrés Acosta Blaschitz, Bernard Bolter, Thomas Bratzke (ZASD), Willi Bücking, Frieder Butzmann, Hynek Chmelar, Inga Cat Coleman, Nikola Dicke, Jakub Dluhosch, Max Echternkamp, Cirenia Fernandez, Paulo Ferreira-Lopes,Hartmut Jahn, Zoltan Labas, Laura J. Lukitsch, Lengert/Noisseville/Feltes, Marco Gri Marizza, Khalil Mustafa, Yvette Naumann, Playtronica, Michael Schmacke, Lisa Schmitz, Paulo José Silva, Prema Strack, Ina Weber, Margita Weiler, Felix Leon Zohlen

Begegnungen, Studios, Gespräche, Karten, Musik

 © Thomas Bratzke /ZASD – Unsere Wohnmaschine, 2021

15.09. – 24.09.

Eröffnung: Fr 15.09.2023 • 19 Uhr
mit Ana Almerum und Paulo José Silva (Biblioteca de Marvila, Lisboa) Marco Gri Marizza (KVH Wien)

19:30 Uhr: Bernard Bolter – Megacities • Satelliten-Länderportraits & Rap-Sodia /
20:00 Uhr: Nikola Dicke – Licht-Zeichnen • Projektionen im Innenhof

Öffnungszeiten: 16.09. – 24.09. • täglich 15 -19 Uhr

Ort: Pallas-Café, Potsdamer Str. 172 C-D, 10783 Berlin

Im Verlauf von 10 Tagen beschäftigen wir uns gemeinsam mit den Anwohnern, Künstlern, geladenen Experten, Gästen und einem interessierten Publikum im Pallas-Café und in der Zwitschermaschine mit dem Stand eines von uns im Sommer 2022 angestoßenen Prozesses, den wir „Archiv als Zukunftswerkstatt“ nennen. Wir laden ein zu Gesprächen, in Studio-und Werkstatt-Situationen, zu Veranstaltungen und Präsentationen.

Die Aufgabe, die wir uns stellen, ist es, einen Rahmen zu schaffen, in dem Bürgerinnen und Bürger mit Künstlerinnen und Künstlern zusammenarbeiten können, um Orte, Gelegenheiten und Anlässe für die tatsächliche Begegnung von Menschen in ihrem Lebensumfeld und damit und darin Möglichkeiten für soziales Handeln und unmittelbaren Austausch entstehen zu lassen. Jetzt ist der Zeitpunkt zu reflektieren, die nächsten Schritte zu denken, Karten zu zeichnen, wohin der Weg führen kann.
Sie sind herzlich eingeladen, sich an dem Prozess zu beteiligen.

Ana Almerum & Paulo José Silva: Die Biblioteca de Marvila
Die vom Architekten Hestnes Ferreira entworfene Bibliothek Marvila mit einer Fläche von fast 3.000 Quadratmetern und einem Auditorium für 172 Personen erstreckt sich über das Hauptgebäude der alten Quinta das Fontes, an das ein neues Gebäude angebaut wurde, in das die alte Olivenölmühle einbezogen wurde.
Die am 27. November 2016 eingeweihte Marvila-Bibliothek eröffnet einen neuen Blick auf die Stadt, auf ein Gebiet Lissabons, das sich in einem rasanten Wandel befindet, in dem die ländliche und industrielle Vergangenheit noch sehr lebendig ist und nun neuen Bewohnern und neuen Lebensformen Platz macht.
Diese Bibliothek ist mehr als nur ein Ort, an dem man Zugang zu Büchern und Kultur hat, sie ist ein Ort der Gemeinschaft und für die Gemeinschaft, an dem sich Ideen und Gespräche, Erinnerungen und Zukunftsvisionen sowie zahlreiche Begegnungen überschneiden und so eine neue Dynamik und ein neues Publikum für künstlerisches Vergnügen schaffen.
Das umfangreiche Programm umfasst die „Tage von Marvila“ mit verschiedenen Veranstaltungen, Debatten und Ausstellungen, die in Zusammenarbeit mit verschiedenen Organisationen in ganz Marvila stattfinden, die „Bibliogamers“, die sich mit Spielen und Videospielen beschäftigen (was die Bibliothek zu einem beliebten Treffpunkt für Gamer macht! ), die „Human Library“, ein Antidiskriminierungsprojekt, das mit dem Acesso Cultura-Preis ausgezeichnet wurde, und drei Projekte, bei denen die Gemeinschaft aufgerufen ist, direkt zu intervenieren, wie „Sê Bairrista“, das den Zusammenhalt der Gemeinschaft stärken und neue kooperative Praktiken bei der Stadterneuerung entwickelt, „Meio no Meio“, das die soziale Eingliederung durch künstlerische Workshops in den Bereichen Theater, Kino, bildende Kunst, Hip-Hop und Tanz fördert, und „Visionários“, ein neues Modell zur Annäherung von Zuschauern, Künstlern und Kultureinrichtungen.

Marco Gri Marizza: Die KVH Wien – 76 Jahre Kunst für alle
Die Kunst VHS ermöglicht einen niederschwelligen Zugang zu Kunst, Kreativität und Kunsthandwerk. Menschen, die kreatives Arbeiten neu für sich entdecken, sind ebenso willkommen wie bereits Erfahrene, die ihre Fertigkeiten und Fähigkeiten verfeinern wollen. Alle unsere Kursleitenden sind Künstler*innen und begleiten und fördern die Teilnehmenden in ihrer künstlerischen Entwicklung.
Jeden Sommer bieten wir im Juni und Juli eine Sommerakademie mit Intensivkursen. Für Kinder gibt es in Kooperation mit den Kinderfreunden wochenweise Kinderakademien.
Kunst will gesehen werden. Dafür organisieren wir regelmäßig Ausstellungen im Haus und bei Kooperationspartner*innen.
Die Ausstellungen dienen nicht nur der Präsentation der teilnehmenden Künstler*innen, sondern sind auch Inspiration für die künstlerische Auseinandersetzung. Jahres-Highlight ist der Open Call, mit dem wir jeden Herbst künstlerisch Tätige in ganz Wien aufrufen, ihre Arbeiten bei uns auszustellen.

Bernard Bolter: Megacities
Im Schöneberger Norden lebt eine vielfältige Bevölkerung aus vielen verschiedenen Ländern. Bernard Bolter hat Satellitencollagen der größten Städte aus einigen dieser Regionen erstellt, die er Megacities nennt, ‚Satelliten-Länderportraits‘. In Städten leben wir alle in Gebäuden, fahren durch die Straßen und auf den Flüsse, fahren mit der Bahn und entspannen in den Parks oder am Wasser. Wenn wir aus dem Weltraum schauen, können wir erkennen, wie ähnlich unsere Umgebungen sind, egal woher wir kommen. Aber gleichzeitig sehen wir auch die subtilen Unterschiede in der Architektur und Stadtplanung, die den Städten der verschiedenen Regionen ein je eigenes Gesicht verleihen.
Bernard Bolter, geboren in San Francisco, lebt in Berlin. Studierte Kunst an der Rietveld Akademie in Amsterdam,  ist Gründungsmitglied des New Yorker Kunstkollektivs ArtCollision. Bernard arbeitet mit Farbe und Fotografien.

Nikola Dicke: Licht-Zeichnen
„Mit ihrem fahrenden Atelier, dem Graffiti-Mobil, besucht NIKOLA Menschen, Orte, Räume. Dort angekommen projiziert sie als künstlerische Arbeit einfache Umrisszeichnungen, Konturen, Figuren an Hauswände, in Treppenhäuser, auf Dächer. Nikola Dickes Lichtzeichnungen entstehen immer direkt am Ort. […] Nikola Dicke sucht die Orte und die dort lebenden oder arbeitenden Menschen auf. Doch sie belässt das Vorgefundene nicht, sondern interveniert, erobert, besetzt, gestaltet. Die Lichtinstallationen scheinen das Bekannte umzukippen, es bekommt etwas Fremdes, Unvertrautes, Rätselhaftes, Geheimnisvolles. Die projizierten Bilder zerschneiden den Kontext des Wirklichen. Dieser Kontext öffnet sich dem Spiel, dem Imaginären, dem Fiktionalen, der Geschichte, der Freiheit, der Phantasie.“ (Dr. Andrea Brockmann, Direktorin der Städtischen Museen Paderborn)
Gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern wird sie in einem Workshop Zeichentrickfilme für die Eröffnung des Projekts entwickeln, die Geschichten und Begebenheiten aus dem Pallasseum erzählen. In einer partizipativen Lichtzeichnung werden diese Geschichten am Abend der Eröffnung gemeinsam am Overhead-Projektor bzw. auf den Fassaden des Pallasseums erweitert.
Nikola Dicke erkundet als Zeichnerin und Malerin die Grenzen dieser Gattungen in installativen und performativen Settings. Sie studierte künstlerisches Lehramt und freie Kunst an der Kunstakademie Münster und schloss dieses Studium als Meisterschülerin von Ludmilla von Arseniew 2004 mit dem Akademiebrief ab. Seit 2006 arbeitet sie freiberuflich als Künstlerin, seit 2014 zusätzlich in der akademischen Bildung, derzeit als Lektorin für Kunstpädagogik an der Universität Bremen. Stipendien und Förderungen erhielt sie unter anderem vom Künstlergut Prösitz (2008), der Stiftung Künstlerdorf Schöppingen (2009, 2015, 2019), dem DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst (2010, 2020), der Euregio (2011, 2019, 2020), der Estonian Artist Association (2019). Kunstpreise gaben ihr u.a. die Städte Limburg (2008), Gräfelfing (2009), Rastede (2013) und Recklinghausen (2018). Sie zeigt ihre Arbeiten auf internationalen Ausstellungen und Festivals.

© Nikola Dicke, Stadtbesetzung Minden, 2015

In Arbeit

Begegnungen, Studios, Gespräche, Karten, Musik

Programm:

Denkmal:  Do 14.09. – Vorspiel:  • 15 – 18 Uhr: Nikola Dicke – Workshop Zeichen-Geschichten

Denkmal: Fr 15.09.2023 • 19:30 Uhr: Bernard Bolter – Mega-Cities • Rap-Sodia im Hof / 20 Uhr: Nikola Dicke – Licht-Zeichnen • Projektionen im Innenhof

Werkstatt:So 17.09. • 19 Uhr: In Arbeit. Werkstatt – ein Abend mit: Ana Almerum & Paulo Jose Silva • Bibliogamers / Biblioteca de Marvila, Lisboa /  Playtronica: Down to the Seas Again •Live/ ZASD:  Unsere Wohnmaschine / Sound of Lisbon & Sardinen-Verköstigung

Denkmal: Mo 18.09. • 15 – 19 Uhr: Lisa Schmitz – Parkdeck. Ein Kunstprojekt • Stickerei Workshop

Denkmal: Di 19.09. • 15 – 17 Uhr: Yvette Naumann & Khalil Mustafa, Mobile Stadtteilarbeit: Freche Früchte • Workshop für Kinder & Erwachsene

Denkmal: Fr 22.09. • 19 Uhr: Projekte des Netzwerk Stadtraumkultur e.V. im Pallasseum – Videos, Fotos, Dokumente mit Felix Leon Zohlen

Werkstatt:Sa 23.09. • 20 Uhr: Palladium Studio • Gespräche und Dokumente & Konzert von Lengert/Noisseville/Feltes

Denkmal: So 24.09. • ab 15: Café In Arbeit • Kaffee und Kuchen von allen & für alle

Denkmal Pallas-Café, Potsdamer Str. 172 C-D, 10783 Berlin • pallas.berlin@gmail.com
Werkstatt Zwitschermaschine, Potsdamer Str. 161, 10783 Berlin • info@zwitschermaschine-berlin.de

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