SOUTH AFRICA REVISITED II
Südafrikanische Underground Comic-KünstlerInnen

 

Anton Kannemeyer I Mark Kannemeyer I Danie Marais I Diek Gobler

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Eröffnung: Freitag, 04.10. 2013 / 19 Uhr – in Anwesenheit von Anton und Mark Kannemeyer
Ausstellung: 05.10. – 13.10. / täglich 15 – 19 Uhr
 
Die Ausstellung South Africa Revisited präsentiert einige der Protagonisten der südafrikanische Comicszene  und verwandter Randbereiche und erlaubt einen Blick in die komplexen gesellschaftlichen Verhältnisse des heutigen Südafrikas. Gerade in der sich im Umbruch befindlichen Gesellschaft mit ihrer jüngeren Historie der Apartheit und deren bis heute prägenden Folgen, gibt es viele Tabus, die auch mit Hilfe des hybriden Mediums Comic zunehmend aufgebrochen werden. Sexismus, Rassismus, Korruption und die anhaltende Ungleichheit, aber auch ganz persönliche Alltagsgeschichten sind die zentralen Themen der ausstellenden Künstler. Ästhetisch wird in der Ausstellungsreihe eine Vielfalt an Positionen und Vorstellungen präsentiert. Die Verweise und Bezüge reichen von Herge über US Amerikanischen Underground der 60er Jahre bis zu französischen und US amerikanischen Independent Comics der 90er Jahre, die vor dem spezifisch südafrikanischen Hintergrund eine Eigenleben entwickeln.
 

Mark Kannemeyer ging in den 80er Jahren nach Berlin ins Exil, um nicht in Südafrika seinen Militärdienst leisten zu müssen. Dort war er von 1987 bis 1992 als Meisterschüler an der Hochschule der Künste. Erst nach dem Ende der Apartheid und einem Amnestiegesetz ging er nach Südafrika zurück und ist seit dem dort als Illustrator und Comiczeichner aktiv. Er gehörte ebenfalls zu den Zeichnern die seit Gründung des Magazins Bittercomix dort veröffentlichen. Als Herausgeber des Comicmagazins Zombie und Universitätsdozent ist er eine wichtige aber auch umstrittene Figur der südafrikanischen Comic- und Kulturszene und stellt national und international aus.

Anton Kannemeyer ist seit 1992 Mitherausgeber von Bitterkomix. In der Transitionsphase der südafrikanischen Gesellschaft von der Apartheid zur Demokratie hat er sich mit seinen drastisch-schockierenden Werken an das Vermächtnis des repressiven Systems mit seiner Eckpfeilern aus Rassismus und Religion herangemacht und teils aufsehenerregende Tabubrüche begangen. Sein Alphabet der Demokratie zum Beispiel  attackiert die südafrikanische Politik der Post-Apartheid-Ära jenseits der Hautfarben. In Pappa in Afrika parodiert er auf schmerzhafte Weise die rassistischen Klischees von Tim im Kongo des belgischen Kultzeichners Hergé. Inzwischen arbeitet er international erfolgreich als freier Künstler und wird durch Galeristen in Kapstadt und New York vertreten und ist in der ständigen Sammlung des Museum of Modern Arts in New York.

Danie Marais mit dem Animationsfilmer Diek Grobler zu sehen sein. Danie Marais  ist Lyriker und Radiomoderator  und hat mehrere Jahre in Norddeutschland gelebt. Gezeigt werden zwei Animationen zu Gedichten über seine Zeit in Deutschland. Für das Publikum ergibt sich dadurch die Gelegenheit, sowohl einen Blick nach Südafrika zu richten als auch die heimischen Gefilde durch einen Blick von außen zu betrachten. 

 

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