Tanja Nittka
Das Sommerhaus

T. Nittka_Das Zimmer hinter der Bibliothek II (Sommerhaus), 2020/21, 55 x 65 cm, Öl auf Leinwand
12.09.
Eröffnung: Fr 12.09. • 17 Uhr
Ausstellung: 13.09. – 20.09. • Do – Sa 17 – 20 Uhr
Fr 12.09. • 18 Uhr:
Andrea Theinert – Traversflöte
Andreas Vetter – Barockcell
Sa 13.09. • 18 Uhr
Uli Kürner – soundscape | performance
Es ist versteckt in einem alten Garten, geborgen hinter dichten Ranken. Vielleicht findet man es wieder? Vielleicht war man schon einmal dort? Man kann noch heute das Lachen der Kinder hören. Sicher wurde Klavier gespielt. Man stand an den Fenstern, schaute durch das Grün über den See und dachte nach. Sein Dach ist durch alle Etagen gestürzt. Warum? Konnte oder wollte man sich an sein Dasein nicht erinnern? Ich repariere, malend, seine Fenster, trage den Schutt weg, stabilisiere die Böden und Treppen, während das Licht, Tag für Tag, durch seine Zimmer wandert. An die Möblierung kann ich mich nicht erinnern, aber mir ist, als sei alles noch da. Auch die Musik.
Zur Eröffnung der Ausstellung am Freitag, 12. September, spielen Andrea Theinert (Traversflöte) und Andreas Vetter (Barockcello) auf historischen Instrumenten – eine Reise weit zurück in die Musikgeschichte. Vielleicht gesellen sich die Geister der Umgegend des Sommerhauses lächelnd dazu.
Über Nacht lädt der Nachhall möglicherweise zu einem Spaziergang ein. Man wird eine zeitliche Brücke passieren, um am Samstagabend, 13. September, ein Gebiet zu erreichen, in dem die Installation von Uli Kürner erklingt – mit gedanklichen Anregungen von Rolf Ketteler (Musikwissenschaftler).
Tanja Nittka, geboren 1970, studierte zunächst Philosophie in Bochum, dann Freie Kunst und Visuelle Kommunikation in Utrecht und Hamburg. Stipendien und mehrere Einzelausstellungen führten sie nach Marrakesch, Zürich, Casablanca, Biel/Bienne, Mailand und den Comer See. Tanja Nittka war Gastdozentin an der Kunstakademie Utrecht. Sie ist freischaffende Künstlerin, lebt und arbeitet in Berlin.
Andrea Theinert, geboren in Nürnberg, absolvierte ihr Studium in den Fächern Quer- und Blockflöte am Nürnberger Konservatorium. Darauf folgte ihr Abschluss in Querflöte an der Musikhochschule Stuttgart sowie der Traversflötenabschluss an der Hochschule der Künste Berlin bei Christoph Huntgeburth. Mit der Teilnahme an internationalen Meisterkursen u.a. bei Barthold Kuijken, Hans-Martin Linde und Lisa Beznosiuk bildete sie sich auf der Traversflöte weiter. Andrea Theinert ist ständiges Mitglied der Akademie für Alte Musik Berlin. Sie wirkt darüber hinaus in verschiedenen Orchestern und Ensembles mit, wie u.a. der Lautten Compagney Berlin, Capella Vitalis Berlin, Dresdner Barockorchester und Peter Hänsel Quartett.
Andreas Vetter studierte Violoncello an den Musikhochschulen Detmold und Freiburg sowie Barockcello im Aufbaustudium bei Phoebe Carrai an der Universität der Künste Berlin.
Meisterkurse bei Jaap ter Linden und Joshua Rifkin. Neben seiner Mitgliedschaft bei der capella vitalis verbindet ihn die künstlerische Zusammenarbeit mit seiner Kollegin Friederike Däublin im Ensemble nachklang 1700. Als erfahrener Continuospieler konzertiert er mit der Merseburger Hofmusik, Musica Alta Ripa und mit dem Ensemble Concerto Grosso Berlin. Sein Barockcello baute Sebastian Wolfram im Jahr 1752.
Uli Kürner ist Musiker und Bildender Künstler; er arbeitet im Grenzbereich zwischen verschiedenen Medien. Sein Tätigkeitsfeld umfasst Soundscapes, Performance, Zeichnung multimediale Installationen, Walks und Filmmusik. Ausserdem spielt er Gitarre in verschiedenen Bands und Ensembles. Von 1983 bis 1985 studierte er Kunstgeschichte und Musikwissenschaft in Freiburg; danach Jazzgitarre am Konservatorium Hilversum/ Niederlande bis 1990; danach bis 1995 freie Malerei an der Hogeschool voor de Kunsten Utrecht/Niederlande wo er seitdem lebt und arbeitet.
Rolf Ketteler studierte an den Universitäten von Freiburg i. Brg. und Paris Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und Philosophie und schloss das Studium mit einer Arbeit über den Bildcharakter der Notenschrift ab. Nach freiberuflicher Tätigkeit als wissenschaftlicher Tutor und Autor promovierte er 2021 an der hmt Rostock mit einer kommentierten Neuausgabe von René Descartes‘ Compendium Musicae. Forschungs- und Interessenschwerpunkte: Musiktheorie im 16. und 17. Jahrhundert, Musik und Bildende Kunst, Musik und Mathematik.