SOUTH AFRICA REVISITED III
Südafrikanische Underground Comic-KünstlerInnen

 

Joe Daly I Nathan Trantraal I Andre Trantraal I Ronelda Sonnet Kamfer-Trantraal

 

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Eröffnung: Freitag, 01.11. 2013 – 19 Uhr
Ausstellung: 02.11. – 10.11. – täglich 15 – 19 Uhr

Die Ausstellung South Africa Revisited präsentiert einige der Protagonisten der südafrikanische Comicszene  und verwandter Randbereiche und erlaubt einen Blick in die komplexen gesellschaftlichen Verhältnisse des heutigen Südafrikas. Gerade in der sich im Umbruch befindlichen Gesellschaft mit ihrer jüngeren Historie der Apartheit und deren bis heute prägenden Folgen, gibt es viele Tabus, die auch mit Hilfe des hybriden Mediums Comic zunehmend aufgebrochen werden. Sexismus, Rassismus, Korruption und die anhaltende Ungleichheit, aber auch ganz persönliche Alltagsgeschichten sind die zentralen Themen der ausstellenden Künstler. Ästhetisch wird in der Ausstellungsreihe eine Vielfalt an Positionen und Vorstellungen präsentiert. Die Verweise und Bezüge reichen von Herge über US Amerikanischen Underground der 60er Jahre bis zu französischen und US amerikanischen Independent Comics der 90er Jahre, die vor dem spezifisch südafrikanischen Hintergrund eine Eigenleben entwickeln.

Mit Joe Daly wird ein weiterer Künstler aus dem Bittercomix Umfeld in der Ausstellung präsentiert. Joe Dalys Arbeiten sind in ein verschiedene Sprachen übersetzt worden. Der in Deutschland erschienener Band „Doppeltes Glück mit dem roten Affen“ verknüpft dabei die Tradition des US-Undergrounds der 60er Jahre und der amerikanischen Independent Szene der frühen 90er Jahre. Seine Arbeiten wurden auf vielen internationalen Comic-Festivals ausgestellt. 2010 wurde er in Angoulême für seine Comic-Reihe „Dungeon Quest“ mit dem Preis der Jury ausgezeichnet.

Neben Vertretern des Bittercomic-Magazins sind auch Künstler der jüngeren Generation in der Ausstellungsreihe vertreten. Während vor allem Anton Kannemeyer und Karline de Villiers  explizit aus der Perspektive weißer Südafrikaner erzählen, arbeiten die Brüder Nathan und Andre Trantraal aus einer „farbigen“ Perspektive. Ihr viel beachteter Comic „Coloureds“ erzählt, was Kindheit in einer Township in Südafrika bedeutet. Stilistisch orientieren sie sich dabei an japanischen Manga-Comics

Gezeigt werden außerdem Kooperationsarbeiten der Trantraal-Brüder mit Ronelda Sonnet Kamfer-Trantraal, einer viel beachteten Stimme der jüngeren südafrikanischen Lyrik. Kamfer schreibt in Afrikaans, das häufig als Sprache der Weißen mit dem Apartheidregime verknüpft wird. Gerade diese Aneignung macht sie zu einer aufrüttelnden Stimme. Insbesondere die Spannung zwischen der harmlos wirkenden Manga-Ästhetik der Bilder und den schonungslosen Gedichten macht diese Kooperation so fruchtbar.